3D-Messdaten-Management@Cloud (3DMDM@Cloud)

Aufgabenstellung und Zielsetzung

Auftraggeber und Zulieferer müssen bei der verteilten Produktentwicklung nicht nur ihre Produktdaten austauschen, sondern auch ihre Messverfahren und Messpläne für die Qualitätssicherung abstimmen. Dafür gab es lange Zeit keinen allgemein verbindlichen Standard. Deshalb hat die Projektgruppe 3D Messdaten-Management (3DMDM) des prostep ivip Vereins vor einigen Jahren die gemeinsamen I++ Data Model Services (DMS) entwickelt und als Empfehlung veröffentlicht.

Basierend auf I++DMS beschäftigt sich die Nachfolge-Projektgruppe 3DMDM@Cloud mit der Definition von automatisierten Prozessen und Schnittstellen für den cloudbasierten Datenaustausch und die Synchronisation von Messdaten zwischen Partnern (OEMs, Zulieferern). Ziel ist es, die Lücken zwischen den MDM-Prozessen und -Werkzeugen zu schließen, den 3D-MDM-Datentransfer zu beschleunigen und zu automatisieren und die Messergebnisse für die Verbesserung künftiger Produkte zu nutzen. Dazu sollen die I++-Dienste auf cloudbasierte Webservices umgestellt und ihre Kompatibilität durch Harmonisierung mit anderen Standards für die Datenübertragung sichergestellt werden.

Schwerpunkte und konkrete Ergebnisse

Die Projektgruppe hat im Jahr 2022 die grundlegende Architektur analysiert, um sie besser an die aktuellen Cloud-Technologien anpassen und einen Microservice- basierten Ansatz verfolgen zu können. Vorteil ist, dass die Messpläne in der Cloud nur einmal bereitgestellt werden müssen und Änderungen an den Messdaten automatisiert aktualisiert werden können. Wesentliche Ergebnisse der Projektarbeit waren die Definition der Architektur und des Beispielprozesses für den Austausch von Messdaten über die Cloud und die Definition von Anwendungsfällen für die Umsetzung. Darüber hinaus unterstützte die Projektgruppe die teilnehmenden Vendoren im 3DMDM@Cloud Forum bei der Harmonisierung bestehender Implementierungen.

Organisatorische und technische Herausforderungen

Nach einem Jahr Pause hat die Projektgruppe 3DMDM, die früher in Workflow Forum und Implementor Forum unterteilt war, ihre Arbeit als gemeinsame Gruppe von Anwender-Unternehmen und Vendoren und mit neuem Fokus wieder aufgenommen. Jetzt arbeiten beide zusammen, um den Austausch von Messdaten als automatisierten Cloud-Service zu ermöglichen. Eine der Herausforderungen war es, alle Mitglieder der Projektgruppe in der Pandemie zusammenzuhalten. Die Projektgruppe hielt jeden Monat einen zweistündigen Online-Workshop ab und nutzt Miro Boards, um die Ergebnisse der Sitzungen für alle transparent zu dokumentieren.

Die Planungen für das laufende Jahr 2023

Im laufenden Jahr wird die Projektgruppe weitere Änderungen an der grundlegenden Architektur vornehmen, um sie besser an die aktuellen Cloud-Technologien anpassen und einen Microservice-basierten Ansatz verfolgen zu können. Um mit anderen Formaten kompatibel zu bleiben, sollen nicht nur Kenntnisse, sondern auch Ergebnisse der servicebasierten Architektur mit anderen Projektgruppen ausgetauscht werden. Ziel ist ein Proof of Concept der neuen, servicebasierten Architektur der 3DMDM QualityCloud.

Das sagt die Projektkoordination:

„Anwender und Vendoren haben ein wachsendes Interesse daran, die unterschiedlichen Verfahren und Formate für den Austausch von Messdaten stärker zu vereinheitliche, um die spezifizierte Produktqualität mit weniger Aufwand sicherstellen zu können. Deshalb sind wir froh, dass wir den Ball des 3D-Messdaten-Managements wieder aufgenommen haben und danken dem bisherigen Projektkoordinator Felix Klier für seine hervorragende Arbeit.“

Projektleitung

Kai Gläsner, Mercedes-Benz AG

Projektkoordination

Torsten Schmied
Tel.: +49 2211 7918 8156
E-Mail: torsten.schmied(at)prostep.com

Teilnehmer

BMW AG
Duwe-3d AG
ISRA VISION GmbH
Mercedes-Benz AG
Mitutoyo
PROSTEP AG