Collaborative Digital Twins (CDT)

Aufgabenstellung und Zielsetzung

Die Projektgruppe Collaborative Digital Twins (CDT) ist ein gemeinsames Projekt des prostep ivip Vereins und des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Die Projektgruppe wurde 2022 mit dem Ziel gegründet, eine Definition und inhaltliche Ausgestaltung von Digital Twins aus Sicht von prostep ivip zu erarbeiten und aktuelle Aktivitäten zu bündeln. Mehrere bestehende Projektgruppen arbeiten an Themen, die einen Bezug zu digitalen Zwillingen haben und deren Ergebnisse beim Aufbau von digitalen Zwillingen genutzt werden können. CDT beheimatet und bündelt somit die relevanten Diskussionen innerhalb von prostep ivip über Digital Twins aus methodischer, technischer und rechtlicher Sicht und ermöglicht damit den Mitgliedsunternehmen, den Weg zu kollaborativen Digital Twins zu beschreiten.

Schwerpunkte und konkrete Ergebnisse

Der Schwerpunkt der Arbeit im Jahr 2023 lag auf der Einrichtung einer solchen Projektgruppe, an der relevante Interessengruppen aus der Industrie, Dienstleistern, Anbietern und der Wissenschaft beteiligt sind. Zunächst wurden die Ziele und die organisatorische Struktur des Projektes abgestimmt und festgelegt. Sodann begann die inhaltliche Arbeit, die unter anderem in der Erarbeitung von User Stories für die Erzeugung und Nutzung digitaler Zwillinge in der industriellen Anwendung besteht. Darüber hinaus wurde in 2023 ein Grundverständnis des Collaborative Digital Twins aus Anwendersicht mit dem besonderen Fokus auf die Aspekte der unternehmensübergreifenden Kollaboration erarbeitet.
Aus Sicht der im Projekt beteiligten Vendoren sind insbesondere die Anforderungen seitens der industriellen Anwender an die informationstechnische Abbildung des Digitalen Zwillings in IT Systemen und an den unternehmensübergreifenden Austausch von Inhalten des Digitalen Zwillings von Interesse. Eine besondere Bedeutung werden Demonstratoren des Collaborative Digital Twins haben. Durch die Beteiligung am Aufbau der Demonstratoren können Vendoren die Anforderungen aufnehmen und ihre Lösungen für die Abbildung und Nutzung des Digitalen Zwillings validieren.

Organisatorische und technische Herausforderungen

Da sich das Projekt noch in seiner Startphase befand und ein sehr großes Interesse seitens der Anwender, Vendoren, und Dienstleister sowie der Wissenschaft an einer Mitarbeit bestand, war das Jahr 2023 vor allen Dingen von organisatorischen Herausforderungen geprägt. Darüber hinaus ist die thematische Breite und Komplexität des Themas im Allgemeinen und des Projektes im Speziellen die zentrale technische bzw. fachlich-inhaltliche Herausforderung.

Die Planungen für das laufende Jahr 2024

Ziel für 2024 ist die Umsetzung erster Anwendungsfälle für einen CDT-Demonstrator. Hierzu müssen die Anwendungsfälle definiert, in der Projektgruppe abgestimmt und detailliert werden. Konzepte für „CDT-ready“ IT-Architekturen werden erarbeitet und mit den Ergebnissen anderer Organisationen, wie Catena-X und Gaia-X und Projektgruppen wie CPO und DDP abgestimmt. Als Grundlage für diese Aktivitäten wird ein umfassendes Glossar erstellt und eine CDT-spezifische Ontologie definiert. Aus organisatorischer Sicht werden die Konsortialbeiträge erstmalig erhoben und die Außendarstellung von CDT professionalisiert.

Das sagt die Projektkoordination:

"Es war großartig, die Projektgruppe 2023 auf die Straße zu bringen und wir haben uns insbesondere über das große Interesse aus so unterschiedlichen Industriezweigen gefreut. Inzwischen arbeiten in der Projektgruppe über 60 Personen aus 29 Unternehmen." – Dr. Sebastian Schweigert-Recksiek, :em engineering methods AG

Zitat vom Projektleiter oder Projektpartner mit Namen:

„Die Projektgruppe „Collaborative Digital Twins“ ist für Mercedes-Benz von großer Bedeutung. Sie bietet eine Plattform um Diskussionen zu Digitalen Zwillingen aus methodischer, technischer als auch rechtlicher Perspektive mit vielen unserer Partnerunternehmen zu bündeln. Hierbei betrachten wir unter anderem geeignete und benötigte Datenaustauschformate, semantische Modelle und Ontologien. Dabei schaffen wir Brücken zu anderen Initiativen, allen voran dem Catena-X Datenraum, in dem wir kontinuierlich an industrieweiten Standards arbeiten mit allen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind. Durch die Erarbeitung von neuen, sowie der iterativen Verbesserung existierender, Use Cases, fördern wir die Diskussion und notwendigen Veränderungsprozesse im Brownfield, sowie bei Standards und Schnittstellen. Diese ganzheitliche Betrachtung schafft die Grundlage, um den Weg zu kollaborativen Digital Twins zu beschreiten.“ – Dr. Sebastian Handschuh, Mercedes-Benz

„Schaeffler Technologies sieht im Projekt ‚Collaborative Digital Twin‘ die Chance neue Technologien zu nutzen um das unternehmensübergreifende Engineering in einer echten Zusammenarbeit an einem unternehmensübergreifenden digitalen Zwilling mit den Experten der CDT-Projektgruppe neu zu gestalten. Durch gemeinsam bearbeitbare und vernetzte Daten, sowie eine intelligente Zugriffsteuerung kann, sowohl die Entwicklungsgeschwindigkeit und Ergebnisqualität über alle Disziplinen hinweg stark erhöht werden, während gleichzeitig Aufwand, Fehleranfälligkeit und Risiken deutlich reduziert werden. Für 2024 wünsche ich mir, dass die hervorragende und offene Zusammenarbeit aller Beteiligten zielgerichtet weitergeführt wird und erste konkrete Ergebnisse und Standards umgesetzt werden können.“ – Peter Gerber, Schaeffler Technologies

 

Projektleitung

Dr. Sebastian Handschuh, Mercedes-Benz
Peter Gerber, Schaeffler AG

prostep ivip Kontakt (Koordination)

Dr. Sebastian Schweigert-Recksiek
Telefonnummer (+49(0) 6151 7376-100)
Sebastian.Schweigert-Recksiek(at)em.ag

Teilnehmer

Unternehmen
:em engineering methods AG
AVL List GmbH
Configit GmbH
Conweaver GmbH
Dr. Ing. h.c.F. Porsche AG
Fraunhofer IESE
Fraunhofer IPK
HELLA Gmbh & Co. KGaA
IBM Deutschland GmbH
Mercedes-Benz AG
Mews Deutschland GmbH
Nexus R&D
PDTec AG
PROSTEP AG
Robert Bosch GmbH
RPTU Kaiserslautern
Schaeffler Technologies AG & Co. KG
SSC-Services GmbH
The Boeing Company
Threedy GmbH
Toshiba Digital Solutions Corporation
Toyota Motor Corporation
T-Systems International GmbH
TU Berlin
TU Darmstadt
TU Dortmund
TU Ilmenau
TUHH