Integrated Collaboration Framework (ICF)

Aufgabenstellung und Zielsetzung

Engineering Collaboration ist ein weites Feld. Das Integrated Collaboration Framework (ICF) bündelt die Anstrengungen von Industrieunternehmen, Softwareanbietern und PLM-Experten, um den Weg für eine disziplin- und unternehmensübergreifende Engineering Collaboration zu ebnen. Das ICF hat mehrere Lösungsansätze entwickelt, wie die Probleme bei der Echtzeit-Zusammenarbeit auf der Grundlage von MBSE (Model Based Systems Engineering) und föderierten Architekturkonzepten gelöst werden können. Sie wurden in Form von Proof-of-Concepts auf den letzten prostep ivip Symposium vorgestellt. Insbesondere die Inhalte des Arbeitspakets CEEC-Projekt (Cross Enterprise Engineering Collaboration), sollen künftig in der erweiterten Projektgruppe CDT (Collaborative Digital Twin) fortgeführt werden. Neue Teilnehmer*innen sind herzlich willkommen.

Schwerpunkte und konkrete Ergebnisse

Das Jahr 2022 stand für das ICF ganz im Zeichen der Recommendation, die Ende des letzten Jahres fertig gestellt wurde. Alle Arbeitspakete steuerten wertvolle Beiträge zu den jeweiligen Kapiteln bei. Daneben überarbeiteten wir das ICF eigene logische Informationsmodell mit dem Ziel, die Terminologien mit den Begriffswelten der anderen Projektgruppen des Vereins über die prostep ivip Top-Level Ontologie zu harmonisieren. Im CEEC definierten wir zusammen mit den Expert*innen aus verschiedenen prostep ivip-Projektgruppen Use Cases für eine datengetriebene Zusammenarbeit auf Basis einer gemeinsamen Datensemantik und schufen damit die Grundlage für die Weiterarbeit im CDT.

Die beteiligten Vendoren entwickelten für die Proof-of-Concepts verschiedene Demonstratoren, z.B. zu den Schwerpunkten Data Linking & Analyse, Reporting und Smart Digital Thread. Die Ergebnisse wurden als Videos aufbereitet und konnten im Rahmen verschiedener Präsentationen vorgestellt werden, was die Sichtbarkeit der Aktivitäten unserer Vendoren erhöhte. Die Videos werden aktuell final überarbeitet, um sie im nächsten Jahr zusammen mit der Recommendation zu veröffentlichen.

Organisatorische und technische Herausforderungen

Eine der Herausforderungen des Projekts ist die Datenhaltung. Da die Daten nicht lokal gehalten werden können, musste für die Zusammenarbeit zwischen den Partnern eine Cloud-Infrastruktur geschaffen werden. Weiterhin ergab sich die Notwendigkeit, unterschiedliche Stände des Marsrover-Datenmodells zu harmonisieren. Das Datenmodell wird in verschiedenen prostep ivip-Projektgruppen zu Testzwecken genutzt.

Die Planungen für das laufende Jahr 2023

Im laufenden Jahr ist vorgesehen, die Ergebnisse des ICF und speziell die Inhalte des Arbeitspakets CEEC in die neu gegründete prostep ivip-Projektgruppe CDT einzubringen, um die Arbeit dort weiterzuführen. Das ICF wird mit der Veröffentlichung einer Recommendation schließen und die Videos der Vendoren zu den Demonstratoren verfügbar machen.

Das sagt die Projektkoordination:

„Das ICF hat die konkrete Anwendbarkeit seiner Ergebnisse durch den Aufbau verschiedener Demonstratoren untermauert. Es freut mich, dass wir die gesammelten Erkenntnisse unserer Arbeit in einer Recommendation zusammenfassen konnten und sie im laufenden Jahr in das größere CDT-Projekt einbringen werden, so dass ihre Wiederverwendung gewährleistet ist.“

Das sagt die Projektleitung:

„Ich wünsche mir eine weiterführende Betrachtung einer unternehmensübergreifenden föderierten Architektur zur digitalen Beschreibung von Produkten ohne Datenkopien. Um diese Vision schneller zu erreichen, müssen wir mit Gremien anderer Organisationen ohne Konkurrenzdenken enger zusammenarbeiten. Neben den technischen Möglichkeiten sollten dabei auch die Veränderungen von Zusammenarbeitsmodellen und ihre Auswirkungen auf Haftung, Schutz des geistigen Eigentums etc. betrachtet werden.“