Highlights Technisches Programm

Im Jahr 2023 gab es insgesamt 25 aktive Projektgruppen mit Beteiligung von über 80 Mitgliedsunternehmen, die sich im vergangenen Jahr mit verschiedenen Aspekten der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit beschäftigt haben. Alle Mitglieder sind wieder herzlich eingeladen, sich aktiv im technischen Lenkungsausschuss und an der Projektarbeit zu beteiligen.

Das technische Programm wurde formell neu organisiert, jedes Projekt gehört zu einem themenspezifischen Cluster.

Diese sind wie folgt:

Openness: Offenheit und Integrationsfähigkeit sind für die digitale Durchgängigkeit in heterogenen Systemlandschaften unabdingbar. Der Verein prostep ivip ist Promotor offener PLM-Systeme und setzt sich für den effizienten Einsatz von Engineering-IT-Standards im Systems Engineering ein.

International Standardization: prostep ivip gleicht die Collaboration-Anforderungen aus verschiedenen Branchen ab, schafft die Grundlagen für internationale Standards und stärkt die Unabhängigkeit der Unternehmen von ihren IT-Systemen und Lieferanten.

Data Driven Engineering Collaboration: Die Mission von prostep ivip ist die Verbesserung der bereichs- und unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit. Durch die Erfassung von Nutzeranforderungen, die Entwicklung von Standards und die Bereitstellung von Empfehlungen erleichtern wir die Zusammenarbeit in der Produktentwicklung und Produktion.

Production Collaboration: Heterogene IT-Systeme erschweren oft die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit in der Produktion. Deshalb unterstützt der prostep ivip Verein seine Mitgliedsunternehmen bei der Integration ihrer digitalen Fertigungsprozesse.

Das Standardization Strategy Board (SSB) ist Teil des Clusters Openness. Auf dem Symposium 2023 war das SSB mit einer gut besuchten Expert Corner und einem Workshop stark engagiert und sichtbar. Der Workshop, der sich speziell an die Vendoren richtete, konzentrierte sich darauf, deren potenzielle Beteiligung an SSB-Aktivitäten zu erkunden. Darüber hinaus arbeitet das SSB eng mit der Gruppe "Code of PLM Openness" zusammen, um die Sichtweise der Anbieter auch für die verschiedenen Fact-Sheets der Engineering-IT-Standards sicherzustellen.

Nach erfolgreichem Anlauf hat die Projektgruppe Collaborative Digital Twins (CDT) im Jahr 2023 ihre Arbeit aufgenommen. CDT ist Teil des Clusters Data Driven Engineering Collaboration und derzeit eines der größten Projekte in prostep ivip. Ziel ist es, digitale Zwillinge zu definieren und zu organisieren und bestehende Aktivitäten innerhalb des Vereins und darüber hinaus zu koordinieren. Im Jahr 2023 lag der Fokus auf dem Aufbau der Projektgruppe und der Entwicklung von User Stories für die industrielle Anwendung von digitalen Zwillingen, insbesondere der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit. Für 2024 ist die Umsetzung der ersten Anwendungsfälle für einen CDT-Demonstrator geplant, einschließlich der Definition von Anwendungsfällen, der Entwicklung von IT-Architekturen und der Professionalisierung der Außendarstellung.

Ebenfalls zum Cluster Data-Driven Engineering Collaboration gehört das Projekt Digital Data Package. Das DDP, eine Projektgruppe von prostep ivip und dem VDA, entwickelt ein verlinktes Datenaustauschpaket für die modellbasierte kollaborative Produktentwicklung zur Verbesserung der Zusammenarbeit über Domänengrenzen hinweg. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Prototypen, der Erweiterung des Datenmodells und der Veröffentlichung von Empfehlungen. Zu den organisatorischen Herausforderungen gehörten die agile Zusammenarbeit zwischen Anwenderunternehmen und Anbietern sowie die Gewinnung der marktbeherrschenden PLM-Anbieter zur Projektteilnahme. Für 2024 plant die Projektgruppe, den Reifegrad des Datenmodells und der Demonstratoren zu erhöhen, sich mit anderen Arbeitsgruppen abzustimmen und ein neues Release der Empfehlung zu veröffentlichen, um die Standardisierung des DDP-Datenmodells bei der OMG voranzutreiben, was von der GfSE (German Chapter of Incose) und dem VDA unterstützt wird. Die Standardisierungsaktivität wird dann Teil des International Standardization Clusters sein.

Das Projekt "Cloud Based Production Collaboration" ist Teil des Clusters "Production Collaboration". Die Gruppe befasst sich mit den Herausforderungen produzierender Unternehmen, die der steigenden Nachfrage nach kundenindividuellen Produkten mit kürzeren Entwicklungszyklen gerecht werden und gleichzeitig ihre Produktionsanlagen profitabel betreiben müssen. Die Projektgruppe Cloud-Based Production Collaboration (CBPC) evaluierte das Potenzial von Cloud-basierten IoT-Plattformen für die standort- und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit in der Produktion. Der Fokus lag 2023 auf der Entwicklung und Priorisierung von Kollaborationsszenarien und der Auswertung von Erfahrungen und Herausforderungen bei der Implementierung von cloudbasierten Lösungen. Die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen sind in der Empfehlung "CBPC - Challenges and Lessons Learned for successful Implementations" veröffentlicht. Zu den organisatorischen und technischen Herausforderungen gehören die Datenerfassung und -verwaltung sowie die Anbindung älterer Maschinen an cloudbasierte Plattformen. Für das kommende Jahr plant die Projektgruppe, ihre Erkenntnisse und User Stories an die Gruppe Collaborative Digital Twins (CDT) zu übergeben und die Produktionsaspekte in entsprechende Use Cases und Szenarien einfließen zu lassen und ihre Arbeit zu beenden. prostep ivip dankt den Projekt Chairs Kai Gläsner und Dr. Nils Macke für ihr Engagement im Thema. Insbesondere Insbesondere Dr. Nils Macke hat seit 2010, dem Start des Projekts Digital Manufacturing, die produktionsnahen Themen im Verein aktiv vorangetrieben. Seit 2017 leitet er das Projekt Manufacturing Information Model, das 2018 in das Production Lifecycle Information Model (PLIM) überging und seit 2022 unter dem Projektnamen Cloud Based Production Collaboration etabliert ist.