Aktuelles

ECAD-IF/VES-WF: Ein Blick hinter die Kulissen & Call for Papers Bordnetze Digital am 25. 9.2025 in der ARENA2036 in Stuttgart

Neuigkeiten aus den Projektgruppen Vehicle Electrical System Workflow Forum (VES-WF) und ECAD Implementor Forum (ECAD-IF) und Call for Papers Bordnetze Digital am 25. 9.2025 in der ARENA2036 in Stuttgart

Die Gruppen des Vehicle Electrical System Workflow Forum (VES-WF) und ECAD Implementor Forum (ECAD-IF) beschäftigen sich mit aktuellen Themen und Fragestellungen rund um die Digitalisierung in der Prozesskette physischer Bordnetze. Die im VES-WF mitarbeitenden Automobilunternehmen und Zulieferer definieren den „Vehicle Electric Container“ (VEC) als vollständiges digitales Produktmodell und entwickeln Methoden für eine unternehmensübergreifende, modellbasierte Entwicklung. Das ECAD-IF ist die Plattform der Systemanbieter. Es unterstützt Vendoren und Anwender bei der Umsetzung und Erprobung von Lösungen, die auf den zuvor genannten Standards basieren, durch Implementierungsleitfäden und gemeinsame Testrunden. Die Aktivitäten des VES-WF und ECAD-IF sind eng miteinander verzahnt und stehen in einem ständigen Austausch zueinander.

Im letzten Jahr ist es dem VES-WF gelungen, der Anwendbarkeit des VEC-Modells eine neue Facette hinzuzufügen. Zusätzlich zu dem etablierten XML-Schema wird das VEC-Modell von nun an auch als OWL 2 Ontologie mit einem entsprechenden SHACL-Schema veröffentlicht.
Die Veröffentlichung des VEC als Ontologie schafft neue Möglichkeiten und bietet mehrere entscheidende Vorteile, wie der semantischen Interoperabilität, Datenintegration und -verknüpfung sowie der Unterstützung von Datenräumen.
1.    Semantische Interoperabilität: Im Gegensatz zur XML-Schema-Darstellung, die nur die Syntax definiert, definiert eine Ontologie Syntax und Semantik. Dadurch wird sichergestellt, dass verschiedene Systeme die Daten auf konsistente und sinnvolle Weise interpretieren können, was zu einer besseren Datenintegration und einem besseren Verständnis führt. Das VEC-Modell und seine Dokumentation enthalten eine Fülle von semantischen Regeln und Definitionen, die in einer rein syntaktischen Definition, wie dem XML-Schema, nicht formal ausgedrückt werden können. Durch die Verwendung von Ontologien wollen wir die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Dialekten deutlich reduzieren.
2.    Datenintegration und -verknüpfung: Ontologien und RDF erleichtern die Integration von Daten aus unterschiedlichen heterogenen Quellen, indem sie einen gemeinsamen Rahmen für die Verknüpfung und das Zusammenführen verteilter Daten bieten. Wir gehen davon aus, dass dies Schlüsselfaktoren für die Lösung aktueller Herausforderungen sind, wie z. B. der Austausch von Daten bei inkrementellen Änderungen, die Unterstützung verteilter Entwicklungssysteme oder die Erstellung domänenübergreifender digitaler Threads.
3.    Unterstützung für Datenräume: Branchentrends und -initiativen zeigen in Richtung der Cloud und Datenräumen. Ontologien sind eine Schlüsseltechnologie in diesem Bereich, da sie eine effizientere gemeinsame Nutzung, Integration und Analyse von Daten oder verteilten Daten ermöglichen. Die Veröffentlichung des VEC als Ontologie ist unser Beitrag, um Daten des physischen Bordnetzes in Zukunft noch nützlicher zu machen.

Es sei darauf hingewiesen, dass die OWL 2 Ontologie zusätzlich zur bestehenden XML-Darstellung veröffentlich wird und von daher kein Ersatz ist. Beide Darstellungen werden nebeneinander bestehen bleiben, so dass die Nutzer die für ihre Bedürfnisse beste Option wählen können.
Für dieses Jahr liegt der Hauptfokus auf dem kommenden Release 2.2, das bedeutende Verbesserungen und Neuerungen mit sich bringen soll. Ein weiterer zentraler Arbeitsbereich ist die verstärkte Etablierung des VEC innerhalb der unternehmensübergreifenden Wertschöpfungskette. Hierbei wird erarbeitet, wie der bestehende VEC in den gesamten Wertschöpfungsprozess stärker integriert und die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen weiter intensiviert werden kann. Darüber hinaus wird ein verstärkter Fokus auf die Stärkung des Marketings gelegt, um den Mehrwert des VEC und dessen Integration in die Wertschöpfungskette klar und überzeugend zu kommunizieren. Ziel ist es, die Wahrnehmung und Akzeptanz des VEC zu erhöhen, sodass alle Beteiligten die Vorteile und Potenziale voll ausschöpfen können. Der VEC enthält bereits zukunftsweisende Themen, die sicherstellen, dass der Standard flexibel in künftige Entwicklungen integriert werden kann. Dieser Mehrwert im Vergleich zur KBL soll weiter ausgebaut und klar formuliert werden. Nicht zuletzt wird die Gruppe weiterhin intensiv an der Verbesserung der Traceability in den verschiedenen Wertschöpfungsstufen arbeiten, um die Transparenz der Prozesse zu erhöhen. Um diese spannenden Themen zu bearbeiten, hat sich die Online-Zusammenarbeit per Teams etabliert. Zudem trifft sich das VES-WF regelmäßig im Jahr zu Präsenz-Workshops, um die zum Teil sehr komplexen und innovativen Inhalte zu diskutieren und zu bearbeiten. Durch die einzelnen Reisebeschränkungen werden diese Präsenz-Workshop meist als „hybrid“ angeboten. Das ECAD-IF bearbeitet die Themen in regelmäßigen, zweiwöchigen Teams-Meetings.
Zögern Sie bitte nicht mit Fragen, Anmerkungen oder Feedback und kontaktieren Sie uns. Nur so kann der VEC weiter verfeinert und perfektioniert werden.
Weitere Einblicke in die Digitalisierung der Prozesskette physischer Bordnetze und Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion gibt es dieses Jahr auf der Veranstaltung „Bordnetze Digital“, die dieses Jahr wieder in den Räumen unseres Partners, der ARENA2036, in Stuttgart stattfinden wird. Es erwartet Sie ein spannendes und vielseitiges Programm rund um die Digitalisierung in der Bordnetzindustrie. Wir würden uns sehr über Ihren Besuch freuen!

Anmeldungen unter: https://arena2036.de/de/reader/bordnetze-digital-2025

Ist Ihr Interesse geweckt oder haben Sie sogar Lust gewonnen die Digitalisierung in der Prozesskette physischer Bordnetze weiter voranzutreiben? Dann melden Sie sich gerne bei uns und werden Sie Teil der Projektgruppe!

prostep ivip Kontakt:
Philipp Kremer,  philipp.kremer(at)prostep.com