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Liebe prostep ivip Mitglieder,
Die durch COVID-19 ausgelöste Wirtschaftskrise hat viele
Industriezweige in eine finanzielle Krise gestürzt, die die
Investitionsfähigkeit der Unternehmen schmälert und mache sogar in
ihrer Existenz bedroht. Gleichzeitig müssen sie ihre Effizienz
steigern, wenn sie sich im verschärften globalen Wettbewerb nach der
Krise behaupten wollen. Ein schwieriger Balanceakt, den nur die
Unternehmen meistern werden, die sich als anpassungsfähig erweisen
und in der Lage sind, agil auf die veränderten Rahmenbedingungen zu
reagieren. Überleben werden frei nach Darwin die, die digital am
Fittesten sind. Es ist kein Zufall, dass die digitalen Champions
bislang am besten durch die Krise gekommen sind.
Digitale
Techniken haben uns im Lockdown geholfen, unsere Arbeitsumgebung
aufrechtzuerhalten, miteinander zu kommunizieren und den Kontakt mit
unseren Kunden zu halten. Sie sind nun auch der Schlüssel, um im
schwierigen Neustart nach der bzw. eigentlich noch in der Krise
unsere operationelle Effizienz so schnell wie möglich
wiederzugewinnen. Und das betrifft nicht nur die Zusammenarbeit und
Kommunikation, sondern grundsätzlich alle Geschäftsprozesse in der
Produktentstehung, der Produktionstechnik im Service-Bereich. Wir
müssen auch unsere globalen Wertschöpfungsketten digital noch besser
verzahnen, um frühzeitiger auf Krisensymptome reagieren zu
können.
Ich will an dieser Stelle nicht wieder die
chinesische Schrift strapazieren, die für das Wort Krise bekanntlich
zwei Silben verwendet, die einzeln Gefahr und Chance bedeuten. Das
haben Sie inzwischen bestimmt zigmal gehört. Ich bin aber
tatsächlich der Meinung, dass wird die COVID-19-Krise als
Gelegenheit begreifen sollten, die digitale Transformation weiter
voranzutreiben und unsere Prozesse besser zu integrieren. Dies umso
mehr als sich Veränderungen in Zeiten gebremster wirtschaftlicher
Aktivitäten mit weniger Risiko und geringeren Lernkosten durchsetzen
lassen. Die Veränderungsbereitschaft ist da. Viele von uns haben im
Lockdown die Erfahrung gemacht, dass wir ohne die digitalen
Techniken überhaupt nicht mehr arbeitsfähig gewesen
wären.
Deshalb mein Appell an Sie: Nutzen Sie die Krise als
Chance, ihre Geschäftsprozesse stärker zu digitalisieren und
vielleicht auch neue Ideen für digitale Geschäftsmodelle zu
entwickeln. Dafür sind nicht unbedingt große Investitionen
erforderlich: Verfolgen Sie einfach die vielen
Digitalisierungsinitiativen, die in Ihren Unternehmen heute schon
laufen, konsequent weiter. Der prostep ivip Verein wird sie dabei
aktiv unterstützen, damit wir alle digital gestärkt aus der Krise
hervorgehen. Insbesondere bemühen wir uns im Vereinsvorstand darum,
dass das jährliche Symposium auch im Jahr 2020 stattfinden wird – in
welcher Form auch immer. Denn nie war der Informationsaustausch über
Hürden und Fortschritte bei der Digitalisierung wichtiger als
jetzt.
Wie lange uns die Krise noch in Atem halten wird und
wie schnell sich die Wirtschaft wieder erholen wird, weiß im Moment
keiner so genau; aber sie wird sich erholen. Die Menschen werden
wieder fliegen, und sie werden auch wieder Autos kaufen, vielleicht
sogar mehr als je zuvor. Und wir werden uns weiterhin mit der
Digitalisierung beschäftigen, denn nichts ist beständiger als der
digitale Wandel.
Ihr Henrik Weimer | |