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Liebe prostep ivip Mitglieder,
Im Namen des gesamten Vorstands hoffe ich, dass es Ihnen gesundheitlich
gut geht und dass Ihnen die Hiobsbotschaften der letzten Tage und Wochen
nicht den Atem verschlagen haben. Die wirtschaftlichen Aussichten sind
alles andere als rosig. Der IWF hat vor ein paar Tagen eine schlimmere
Rezession als nach der Finanzkrise prognostiziert, mit einem Schrumpfen
der weltweiten Wirtschaftsleistungen im Jahr 2020 von drei Prozent. Die
Wirtschaftsleistung der Eurozone, für die der IWF noch im Januar ein Wachstum
von 1,3 Prozent prognostiziert hatte, könnte sogar um 7,5 Prozent schrumpfen.
Die Corona-Krise bedroht nicht nur unsere Gesundheit, sondern gefährdet
auch unseren Wohlstand. Sie ist aber auch eine Chance, Veränderungen
durchzusetzen. Nach Einschätzung des Branchenverbands Bitkom könnte sie die
Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland voranbringen.
Die virtuelle Zusammenarbeit ist notgedrungen hoffähig geworden, in politischen
Debatten, in der Sprechstunde beim Arzt, im Schulunterricht und in den
Unternehmen, deren Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten und mit den Kunden über
digitale Kommunikationskanäle Kontakt halten.
Auch die Arbeitsgruppen
des prostep ivip-Vereins haben ihre Arbeit wirkungsvoll virtualisiert, so dass
ich aktuell keine Einschränkungen der Aktivitäten feststellen kann. Die
Versammlungen der Mitgliedergruppen des Vereins konnten
bislang ohne Probleme online durchgeführt werden. Dafür möchte ich mich bei all
denen, die die virtuelle Zusammenarbeit organisatorisch und technisch ermöglichen,
ganz herzlich bedanken.
Nach einem erfolgreichen Jahr 2019 sind wir mit viel
Energie und neuen Initiativen ins laufende Jahr gestartet. Natürlich hätten wir
Ihnen gerne auf dem prostep ivip Symposium im Mai persönlich darüber berichtet,
aber wir mussten die Veranstaltung aufgrund des aktuellen Versammlungsverbots
und der geltenden Reisebeschränkungen leider absagen oder besser aufschieben.
Wenn die Lage es zulässt, werden wir das Symposium im September in etwas verkürzter
Form und natürlich mit allen erforderlichen Schutzmaßnahmen durchführen, um dieses
einzigartige Forum für die Zusammenkunft der globalen PLM- und Digitalisierungs-Community
auch 2020 aufrechtzuerhalten.
Unser Ansporn ist es, den durch Corona ausgelösten
Digitalisierungsschub auch für die Virtualisierung der Produktentstehung nutzbar zu machen.
Themen wie Systems Engineering, modellbasiertes Arbeiten, Digital Manufacturing oder
Künstliche Intelligenz, mit denen wir uns seit Jahren intensiv beschäftigen, sind
durch das Virus ja nicht plötzlich im Keim erstickt worden. Im Gegenteil: Sie sind für
den Neustart nach dem Lock-Down wichtiger denn je. Wenn es uns gelingt, die
Geschäftsprozesse von der Entwicklung über die Fertigung bis in den Betrieb noch
konsequenter zu digitalisieren, werden wir agil auf das was, die Amerikaner die
„neue Normalität“ nennen, reagieren können und digital gestärkt aus der Krise
hervorgehen.
Ungeachtet der vielfältigen Herausforderungen in allen Bereichen
bin ich optimistisch, dass wir die Krise mit vereinten Kräften meistern werden. Im
Trommelfeuer der Hiobsbotschaften sind nämlich die guten Nachrichten der jüngeren
Vergangenheit schnell wieder in Vergessenheit geraten: Ende letzten Jahres ist
Deutschland von der renommierten Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg zur
innovativste Nation gekürt worden, noch vor dem langjährigen Spitzenreiter Korea.
Auf diese Innovationskraft sollten wir uns jetzt besinnen.
Ihr Armin Hoffacker | |