Darmstadt/München, April 2024 – „Digital Engineering – Ready for Seamless Collaboration” lautete das Motto des diesjährigen prostep ivip Symposiums, das ganz im Zeichen der Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, Software im Produkt oder kollaborative digitale Zwillinge stand. Rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und aller Welt trafen sich im MOC Event Center Messe München, um sich über die aktuellen Trends auf dem Gebiet der Digitalisierung zu informieren und intensiv zu networken. Die neuen Themenschwerpunkte und die breite internationale Beteiligung zeigten, dass die Zukunftsstrategie des Vereins Früchte trage, sagte der alte und neue Vorstandsprecher Erik Weimer. Er und alle anderen Vorstandsmitglieder wurden in der Mitgliederversammlung am Vortag der Veranstaltung in ihrem Amt bestätigt.
Mit vier Keynotes, 98 Vorträgen und sieben Workshops war die Agenda der zweitägigen Veranstaltung praller gefüllt denn je zuvor. Vier Expert Corners boten den Teilnehmenden die Gelegenheit, mit ausgewiesenen Fachleuten über Themen wie den KI-Einsatz im Engineering oder die erfolgreiche Implementierung von Standards zu diskutieren. Eine Neuerung waren die Guided Tours durch die Ausstellung, die mit 33 Ausstellern komplett ausgebucht war. So konnte man sich einen schnellen Überblick über das Lösungsangebot zu bestimmten Themen verschaffen, was sowohl bei den Teilnehmenden als auch bei den Ausstellern sehr gut ankam.
Premium-Sponsoren des diesjährigen Symposiums waren Automobilhersteller BMW und PLM-Hersteller PTC. In ihrer Keynote über die Kunst des Digital Engineerings gaben Dr. Julien Hohenstein, Vice President Processes, Digitalization, Governance Idea to Offer, Total Vehicle | BMW Group und Jan-Steffen Kuhlmann, Vice President Idea to Offer, Quality, BMW Group IT | BMW Group einen spannenden Einblick in die Digitalisierungsstrategie, mit der der Autobauer die Fahrzeugentwicklung weiter beschleunigen will.
Eine wichtige Rolle spielt neben der Harmonisierung der IT-Landschaft der KI-Einsatz in allen R&D-Prozessen, wie Hohenstein sagte. Potenziale geben es z.B. beim Check von Anforderungen, der Engineering Search, im Simulationsbereich oder beim Entwickeln und Testen von Software.
Frank Möhring, Vice President Solutions Consulting CER bei PTC, nahm denn Ball in seiner Keynote über die Bedeutung der Software im Produkt auf und erläuterte wesentliche Anwendungsfälle für die KI im PLM-Umfeld, z.B. um Auswirkungen von Änderungen besser beurteilen zu können. Möhring mahnte einen verantwortungsvollen Umgang mit der KI an: Nicht alles, was technisch möglich ist, sei sozial vertretbar.
Um den Besuch des Symposiums für jüngere Menschen noch attraktiver zu machen, hatte prostep ivip in diesem Jahr zum zweiten Mal einen Start-Up-Award ausgelobt. Drei junge Unternehmen stellten sich in einem „Elevators Pitch“ dem Publikum vor, das über die Symposiums-App den besten Kandidaten kürte. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis ging an den KI-Marktplatz. Entstanden aus einem Forschungsprojekt bietet die Plattform Unternehmen die Möglichkeit, KI-Lösungen fürs Engineering zu suchen oder anzubieten.
Außer dem Start-Up-Award vergab der Verein im Rahmen der lockeren Abendveranstaltung die Scientific Awards für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis für die beste Masterarbeit ging an Alexander Palmisano, der an der TU Graz untersucht hat, wie sich Voraussagen über die Lebensdauer von Batterien verbessern lassen. Dr. Maurice Preidel von der TU Berlin erhielt den mit 4.000 Euro dotierten Preis für die beste Doktorarbeit. Er hat eine Methode entwickelt, mit der man frühzeitig die für KI-Trainings erforderlichen Daten spezifizieren kann.
Das nächste prostep ivip Symposium findet am 13. und 14. Mai 2025 im BBC Berlin statt – mit Dassault Systèmes als einem der Premium-Sponsoren. In der abschließenden Keynote gab Dominic Kurtaz, Managing Director Eurocentral, den Zuhörerinnen und Zuhörern einen Vorgeschmack auf das, was sie dort erwartet: Die Vision eines virtuellen Zwillings, der den Blick in die Vergangenheit erlaubt, um die „Future in Motion“ zu meistern.