STEP AP242 Benchmark 2022 (STEP-BM)

Aufgabenstellung und Zielsetzung

Neutrale und standardisierte Formate gewinnen in den Produktentwicklungsprozessen führender Unternehmen nicht nur für den Datenaustausch mit Partnern, sondern auch für die Bereitstellung der Daten in Downstream-Prozessen immer mehr an Bedeutung. Der ISO-Standard STEP AP242 stellt Spezifikationen für eine Vielzahl von Anwendungsfällen bereit, aber wie sie umgesetzt und in der Praxis genutzt werden, hängt von den jeweiligen Software-Vendoren und von den Anwender-Unternehmen ab. Der vom MBx Interoperability Forums (MBx-IF), einem Gemeinschaftsprojekt von AFNeT, PDES, Inc. und prostep ivip Verein organisierte STEP AP242-Benchmark dient dem Ziel, die Implementierung des Standards von verschiedenen Softwareanbietern zu testen und die Ergebnisse so zu dokumentieren, dass sie Anwender-Unternehmen sie als Entscheidungsgrundlage nutzen können.

Schwerpunkte und konkrete Ergebnisse

Die Tätigkeitsschwerpunkte des Benchmark-Teams im MBx-IF lagen im Jahr 2022 auf der Ausarbeitung des Projekt- und Budgetplans, mit dem Ziel, feste Zusagen der beteiligten Vendoren zu erhalten. Außerdem legte es auf Basis der Anwenderanforderungen und Use Cases aus dem PDM-IF die Testinhalte für den Benchmark fest. Neben grundlegenden PDM-Funktionen sollen zwei erweiterte Anwendungsfälle getestet werden. Der erste Anwendungsfall „Product Structure“ bewertet den Datenaustausch von Baugruppen nach gültigen oder spezifikationsbasierten Kriterien. Der Anwendungsfall „Alternate and Substitute Parts“ beschreibt die Möglichkeit, alternative Bezugsquellen zu nutzen, Teile mit alternativen Fertigungsmethoden herzustellen oder Artikeln mit Ersatzteilen oder -materialien zu fertigen. Das Interesse der Vendoren an den Testfällen wurde durch eine Befragung ermittelt. Anschließend wurden die Testinhalte detailliert und erneut mit den Beteiligten abgestimmt.

Organisatorische und technische Herausforderungen

Die Ausarbeitung des Projektplans und die Budgetierung des Benchmarks waren die großen Herausforderungen im vergangenen Jahr. Für die Zusage der Vendoren zum Benchmark war eine Kostenabschätzung erforderlich, die wiederum vom Umfang des Benchmarks und der Zahl der teilnehmenden Systeme abhing. Mit Hilfe von Erfahrungswerten aus vorangegangenen Benchmarks und einem iterativen Vorgehen konnte das Projektteam schließlich einen von allen akzeptierten Projektplan entwickeln.

Das sind die Planungen für das laufende Jahr 2023

Der 4. STEP AP242-Benchmark wird im laufenden Jahr durchgeführt. In der ersten Jahreshälfte sollen dafür alle teilnehmenden Vendoren die Möglichkeit erhalten, sich mit der Testsuite auseinanderzusetzen und sich auf die Testfälle vorzubereiten. In der zweiten Jahreshälfte werden basierend auf der Testsuite dann alle Tests durchgeführt und dokumentiert. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für Jahresende geplant und wird in einem Short Report, der öffentlich zugänglich ist, und einer ausführlichen Langfassung für prostep ivip- und AFNeT-Mitglieder erfolgen.

Das sagt die Projektkoordination:

„Planung und Organisation des Benchmarks erfolgten im Jahr 2022 in enger Abstimmung mit Vertretern des PDM-IF und der AFNeT und waren sehr harmonisch. Die gute Zusammenarbeit innerhalb des Projektteams, aber auch mit den Anwender-Unternehmen und Software-Vendoren ermöglicht es uns, in diesem Jahr nach einer längeren Pause endlich wieder einen STEP AP242-Benchmark durchzuführen.“

Das sagt die Projektleitung:

„Der neue STEP AP242-Benchmark wird es Anwender-Unternehmen ermöglichen, den aktuellen Funktionsumfang des STEP-Exports- und -Import unterschiedlicher PDM/PLM-Systeme in einer komprimierten Übersicht zu vergleichen. Unser Wunsch ist es, bei der Definition der Testfälle mögliche Synergien mit dem JT-IF auszuschöpfen und dadurch weitere Vendoren für den Benchmark zu gewinnen.“